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Stadtwappen
            Eine geologische Exkursion

                              

Rochlitzer Porphyrtuff mit Kluft und AusbleichungszoneRochlitzer Porphyrtuff mit Kluft und LapilliMarmor aus Albanien (Stufen zum Altarraum der Nikolaikirche)Travertin (Ringbebauung)MigmatitJurakalkstein (Brühl 8)Larvikit (Nikolaistraße 27-29)

 

Eine geologische Weltexkursion durch Leipzig?

Ist dies möglich? Ja, in gewisser Weise schon! Die Geologie ist die Lehre vom Bau und der Entwicklung der Erde. Was hat dies mit Leipzig zu tun? Hier gibt es keine Alpen und keinen "Grand Canyon" und damit keinen Einblick in den geologischen Bau der obersten Erdkruste? Aber ja, da Natursteine seit Alters her für Bauzwecke verwendet wurden.

Altes Rathaus:         				 Renaissance, von Hieronymus Lotter 1556/57 erbaut

Die wichtigsten Natursteine, die in Leipzig eingesetzt wurden und über die hiermit kurz berichtet werden soll, sind Sandsteine, Kalksteine, Granite und Vulkanite. Daneben schmücken viele andere, attraktive Gesteine (z. B. Marmor aus Italien und vom Balkan, Migmatit, Gneis aus Skandinavien und Brasilien, Theumaer Fruchtschiefer aus dem Vogtland, Schwarzer Diabas aus Lobenstein/Thüringen, Lamprophyr aus der Lausitz, Larvikit aus Norwegen) Leipzigs Bauwerke; sie sind aber weniger verbreitet.

Im frühen Mittelalter wurden nur für repräsentative Bauten (Kirchen, Pfalzen, Klöster) Natursteine verwendet, die in unmittelbarer Nähe gebrochen wurden und damit nur kurze Transportwege erforderten. Schon in der Romanik beginnend und in den folgenden Bauepochen sich ausweitend, wurden neben den Kirchenbauten immer mehr Natursteine auch für Profanbauten (Burgen, Bürgerhäuser, Brücken, Straßenpflaster, Skulpturen u.a.) eingesetzt. 
Leipzig und seine Umgebung waren aber arm an Naturgesteinen. Lediglich die zahlreich vorkommenden eiszeitlichen Findlinge aus Skandinavien (Granite, Gneise u. a., z.B. die Wehrkirche Thekla oder die Gletschersteinpyramide), die Quarzite des Tertiärs (vor 1,5 bis 67 Mill. Jahren) und die Grauwacke von Großzschocher lieferten das Baumaterial für Grundmauer- und Sockelbau, vor allem der mittelalterlichen Kirchen Leipzigs (Thomas- und Nikolaikirche). 
Die präkambrische Grauwacke, die im Westen Leipzigs in Grundgebirgsaufragungen ansteht und mehr als 570 Millionen Jahre alt ist, wurde in mehreren Steinbrüchen in Großzschocher abgebaut. Im Osten und Südosten Leipzigs wird die Landschaft vor allem durch die zahlreichen Porphyrkuppen (z. B. die Hohburger Berge) geprägt. Die Porphyre (Rhyolithe), die auch in vielen Steinbrüchen abgebaut werden, sind Zeugnisse des Vulkanismus vor ca. 250-285 Millionen Jahren. 

Romanische Wehrkirche Thekla aus dem 12. Jahrhundert
Granitfindling aus Skandinavien

Thomaskirche: spätgotische Hallenkirche von 1482-96

Mit der fortschreitenden Entwicklung der Transportmöglichkeiten wurden in zunehmendem Maße Gesteine entfernterer Herkunft als Bausteine herangezogen: Sandsteine aus der erdgeschichtlichen Epoche des Buntsandsteins (vor 215-225 Mill. Jahren) aus dem Gebiet Weißenfels-Zeitz sowie Sandsteine der Kreidezeit (vor 67-137 Mill. Jahren) aus dem Elbsandsteingebirge (Thomas- und Nikolaikirche).
Auch der attraktive rote Stein vom Rochlitzer Berg, der Rochlitzer Porphyrtuff, eine verfestigte vulkanische Asche aus dem Perm (Unterrotliegendes, vor ca. 250-285 Mill. Jahren), erfreute sich zunehmender Beliebtheit, vor allem für gestalterische Architekturelemente wie Fenster- und Türgewände, Simse, Arkaden u. a. (Altes Rathaus, Alte Nikolaischule sowie Predigerhaus, Grassimuseum, Geschwister-Scholl-Haus, Eisenbahnobelisk, Untergrundmessehaus). 

Der fortschreitenden Ausbau des Eisenbahnnetzes, beginnend vor 150 Jahren, ermöglichte den Bezug von Natursteinen aus ganz Deutschland und Europa:
Sandstein, vor allem der hellgelbe Elbsandstein (aus Pirna und Umgebung) wurde in Leipzig für sehr viele, repräsentative Bauwerke (Hauptbahnhof, Opernhaus, Gewandhaus, Hotel Astoria u.a.) verwendet. Am Reichsgericht wurde neben diesem traditionellen Elbsandstein auch weißer Schlesischer Sandstein der Kreidezeit aus dem Heuscheuergebirge (Góry Stolowe/Polen) am Mittelteil der Südfassade eingesetzt. Buntsandstein aus dem Maingebiet, z. B. der weiße Sandstein am Kaufhaus "Karstadt" oder der rote Sandstein der Stabsäulen des Müllerdenkmals auf dem Willi-Brandt-Platz ist seltener anzutreffen.
Muschelkalkstein aus Mainfranken, vor 205 bis 215 Mill. Jahren entstanden, fand in Leipzig breite Anwendung. So besteht das Rustikamauerwerk des Neuen Rathauses sowie die Skulpturen aus diesem grauen Kalkstein. Die großen Kriegsschäden wurden allerdings mit dem gleichwertigen Muschelkalkstein aus Oberdorla/Thüringen behoben. 

Sandstein mit Fossil am Neumarkt 4
Riemchen aus Saalburger Marmor (Knotenkalk) an der Hauptpost
Krochhochhaus am Augustusplatz, mit fränkischem Muschelkalk verkleidet

Die Hochhäuser Europahaus und das Krochhaus am Augustusplatz sind mit Platten aus mainfränkischem Kalkstein verkleidet. Die Pfeiler des Durchganges des Krochhauses sind mit belgischem, grauschwarzem Kohlenkalk aus der Karbonzeit (325-350 Mill. Jahre) versehen.
Teile der Fassade der Hauptpost sind mit Riemchen aus Knotenkalk verblendet. Dieser grauschwarze und rotbraune Kalkstein, auch als "Saalburger Marmor" bezeichnet, entstand vor 350 bis 359 Mill. Jahren im Oberdevon in Thüringen. In den letzten Jahren wurden an vielen Neubauten und an renovierten Altbauten die Fassaden mit gelben Kalksteinen aus der Jurazeit (vor 137 bis 195 Mill. Jahren), die meist aus Franken oder dem Altmühltal stammen, verblendet. Einen erdgeschichtlich sehr viel jüngeren Kalkstein kann man an der Fassade der "Ringbebauung" am Roßplatz besichtigen. Dieser bräunliche Travertin aus Langensalza/Thüringen ist ein im Quartär entstandener Süßwasserkalk.

Ein weiteres, in Leipzig viel verwendetes Gestein ist der Granit. Wir treten ihn ja täglich mit Füßen, da Straßenpflaster und Gehwegplatten häufig aus diesem Gestein bestehen. In Leipzig kam dabei meist der Lausitzer Granodiorit zur Anwendung. An Bauwerken wurde Granit für den Sockelbau oder für den Spritzwasserbereich (z. B. am Opernhaus bräunlicher Granit aus dem Harz) und für Treppen eingesetzt. Dem Riquet-Haus in der Reichsstraße verleiht der rote Granit aus Schweden ein sehr dekoratives Aussehen. Denkmale und Brunnen wurden aus Granit angefertigt, erwähnt sei hier nur der Mendebrunnen vor dem Gewandhaus. Der Obelisk und die innere Brunnenschale besteht aus rotem Meißner Granit und das äußere Becken aus Fichtelgebirgsgranit. In neuerer Zeit werden auch ganze Gebäude mit Granitplatten verblendet, wie dies an dem ehemaligen Universitätshochhaus, dem jetzigen "City-Hochhaus", geschehen ist. Hier wurde, wie auch an dem MDR-Anbau feinkörniger grauer bzw. bläulicher präkambrischer Granit Padang aus der Provinz Fujian in China angebracht. 

City-Hochhaus, mit chinesischem Granit verkleidet
Gewandhaus zu Leipzig, mit Cottaer Sandstein verkleidet

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden auch schon Gesteine von außereuropäischen Vorkommen (z. B. Nordafrika, Türkei) genutzt aber heute werden Natursteine aus der ganzen Welt (China, Südamerika, Afrika u. a.) in großem Umfang preiswert importiert. In den letzten Jahren wurde und wird in Leipzig, insbesondere in der Innenstadt, sehr viel gebaut. Erfreulicherweise wird dabei wieder häufig Naturstein zur Fassadenverblendung, als Fußbodenplatten und als Straßen- sowie Gehwegpflaster angewendet. 

Das Interesse der Leipziger und der Besucher an den Naturgesteinen, ihren Namen und ihrer Herkunft wird dadurch geweckt. Der Einsatz von Naturstein und welcher Stein in welcher Art verwendet wird ist schon immer eine Modefrage gewesen, wie auch daran zu erkennen ist, daß zur Zeit immer mehr Baumärkte und sogar Möbelhäuser Naturstein für Küchen und Bäder anbieten. Deshalb laufen am Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig, gefördert durch das Arbeitsamt, zur Zeit umfangreiche Arbeiten zur Erfassung der an Leipziger Bauwerken eingesetzten Natursteine. Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden in einer dafür entwickelten elektronischen Datenbank dokumentiert, die im Jahr 2002 auch über das Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Daneben ist auch die Herausgabe eines kleinen, touristischen Führers "Leipziger Bauwerke und ihre Natursteine" geplant. 

Opernhaus, mit Cottaer und Postaer Sandstein verkleidet

Hauptbahnhof, Fassade aus Cottaer und Postaer Sandstein

Theumaer Fruchtschiefer, Erdgeschoß Nikolaistraße 36 und Pfeilerverkleidung Wohnhaus Katherinenstraße/Schumachergäßchen






Autor und Fotos:
     Gerwalt Schied

Internetdesign:
     Gerlind Schied

Neues Rathaus, Rustikamauerwerk aus Mainfränkischem Kalkstein

Müllerdenkmal am Willi-Brandt-Platz. Stabsäulen aus rotem Sandstein (Maingebiet).

Treppenaufgang im Alten Rathaus aus Rochlitzer Porphyrtuff
 

Hintergrundbild: Elbsandstein

Beuchaer Granitporphyr (Fassade Erdgeschoß Gewandhaus)Muschelkalk (Forum am Brühl)Granit aus Schweden am Riquet-Haus (Reichsstraße)Beuchaer Granitporphyr (Neumarkt, Karstadt-Personaleingang)Riesensteingranit aus Meißen (Obelisk Mendebrunnen)ElbsandsteinRapakivi  (Baltik Braun)

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Kontakt:

G. Schied, A. Beser, A. Grimmer

Tel.: 0341 97 32820 oder 0341 97 32810
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